· 

Berliner Höhenweg vom 22. bis 26.08.2022

Der Berliner Höhenweg, mitunter auch Zillertaler Runde oder Zillertaler Höhenweg genannt, lässt die Herzen erfahrener Bergsteiger höher schlagen. In 8 Etappen führt er durch die hochalpine Landschaft der Zillertaler Alpen und überwindet dabei stolze 7.644 Höhenmeter. Ein besonders lohnender Höhenweg für erfahrene Bergsteiger: Hochalpin, steil und ausgesetzt. Voraussetzungen: Gute Kondition und alpine Erfahrung für Touren bis zu 9h! Michael Winter unser Leiter hat sich die fünf schönsten Etappen für uns herausgesucht und es ist ihm rückblickend wirklich gelungen. Die Delegation der Sinsheimer Sektion hat sich montags 10.00 Uhr am Schlegeis Stausee zum Aufstieg ins Friesenberger Haus getroffen. Der Weg führt durch alpine Pfade bei wolkigem Wetter mit Nieselregen auf 2498m zur ersten Rast. Von dort aus war die restliche Etappe sehr kurzweilig aufgrund des schönen Blicks auf den See und immer wieder veränderten Wolken und Sonnenspielen ging es 150m bergauf und 250 bergab zur Olperer Hütte, die Dank Instagram zu den bekanntesten Hütten der Alpen gehört. Warum? Dort gibt es eine Hängebrücke, die aufgrund ihrer Aussicht auf den See sehr viel Mut abverlangt, so sagt es die Perspektive der Kamera, aber nicht die Realität. Es gibt mittlerweile sehr viele Berichte im Funk- und Fernsehen über das Pilgerverhalten der „Sozial Media Stars“.  Auch wir haben uns es nicht nehmen lassen Photos in unterschiedlichen Posen zu machen für die Daheimgebliebenen. Beim Abstieg am nächsten Tag zum Stausee konnten wir uns ein Bild von den Heerscharen der teilweise sehr untrainierten Brückenbesucher machen, ob diese ankamen oder nicht weiß das Murmeltier alleinig.

Details über den Brückentoursimus findet man hier https://www.youtube.com/watch?v=7hKw20qjCRY.
Diese Etappe führt entlang des 
Schlegeisspeichers auf einer Fahrstraße südöstlich in Richtung Furtschaglboden nach einem Aufstieg von 500 m und einer Gehzeit ca. 4 Stunden erreichten wir das Furtschaglhaus auf 2295m, welches eine zum Sonnenbad einladende Terrasse und einen schönen Wintergarten besitzt mit einem hervorragenden Blick auf den noch vorhandenen Gletscher. Am Mittwochmorgen sind wir zur Berliner Hütte aufgebrochen über den Gipfel Schönbichler Horn, der mit 3133 m die höchste Stelle des Berliner Höhenweges erreicht. Im Gipfelbereich sind Drahtseilversicherungen als Steighilfen vorhanden. Diese Etappe ist teilweise ausgesetzt und anspruchsvoll. Aufstieg 900 m, Abstieg 1060 m, Gehzeit ca. 6 Stunden.

Der buchstäblichen Glanzpunkt dieser Tour: die Berliner Hütte. Sie ist die größte Alpenvereinshütte in Tirol und die erste, die unter Denkmalschutz gestellt wurde. Das hat sie vor allem ihrer außergewöhnlich prachtvollen Inneneinrichtung zu verdanken, den holzgetäfelten Wänden, dem fünf Meter hohen Speisesaal, den Kronleuchtern. Eine echte Perle mitten im Hochgebirge.

 

Früh morgens sind wir zur letzten Übernachtung in der Greizer Hütte aufgebrochen, wir hatten dabei 1193 Höhenmeter bergauf und 1.030 Höhenmeter bergab zu bewältigen. In steilen Serpentinen steigt man durch das Rosskar in die Mörchenscharte auf. Auf einem steilen Stück mit Seilversicherung geht es hinab auf den Floitengrund. Der Abstieg zählt zu den technisch anspruchsvollsten Abschnitten des Berliner Höhenweges, deshalb sind wir alle zusammen geblieben und haben den Ausführungen unseres Tourführers gefolgt. Unten angekommen quert man den Floitenbach und steigt auf der anderen Talseite, wiederum dem Weg folgend, auf zur Greizer Hütte. Trotz vorausgesagtem Gewitter sind wir trocken angekommen und konnten sogar noch ein Getränk auf dem Balkon der Hütte genießen bevor sich das Wetter verschlechterte und regnete über Nacht. Morgens stiegen wir alle erfüllt von der Landschaft, dem Teamspirit und der sportlichen Betätigung ins Tal ab, um die Heimkehr nach Sinsheim anzutreten. Zusammenfassend kann diese Tour bei körperlicher Fitness und Trittsicherheit nur wärmstens empfohlen werden, denn landschaftlich handelt es sich hier um eine zur Realität gewordene Träumerei.